PFLEGE in WÜRDE - KAB Steiermark Online-Veranstaltung vom 18.02.2021
Die KAB-Steiermark hat sich mit der Arbeitsgruppe „Pflege & Care“ dieser Problematik angenommen und am 18.02.2021 zu einer Online-Veranstaltung eingeladen und dazu 7 Referentinnen und Referenten aus der Politik eingeladen um die Themen Pflegenotstand und Pflegereform auf fachlicher Basis in all ihren Facetten zu beleuchten.
An dieser Veranstaltung konnten auch interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer gegen Voranmeldung teilnehmen.
Einleitend berichteten der zuständige Stadtrat für den privaten Pflegeheimbereich in Graz, sowie die Landtagsabgeordneten von den Maßnahmen, die in der Steiermark zur Bewältigung der Pandemie getroffen worden sind. Neben erfolgreich durchgeführten Interventionen und Schutzmaßnahmen wurde auch einiges an Ohnmacht und Betroffenheit sichtbar – hat doch die Steiermark die höchste Sterberate in Pflegeheimen von allen österreichischen Bundesländern.
Unisono wurde ein dringender Appell Richtung Bundesregierung gerichtet, rasch für bessere Arbeits-und Begleitbedingungen in Pflegeheimen zu sorgen.
Anschließend berichtete Nationalrätin Bedrana Ribo, Mitglied der „Taskforce Pflege“ von den bereits laufenden Vorbereitungsarbeiten auf Bundesebene.
So tourten Mitglieder dieser Taskforce ein Jahr lang durch die Bundesländer Österreichs und besuchten verschiedenste Pflege-Einrichtungen.
Mit der erklärten Absicht, von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern authentische Einblicke über ihre Gedanken, Probleme und Wünsche in Bezug auf ihre herausfordernde Tätigkeit zu erfahren. Die geschilderten Details aus diesen Befragungen haben eindrucksvoll bestätigt, wie dringend notwendig eine solche Reform ist.
Seitens des Gesundheitsministeriums wurde mittlerweile angekündigt, das mit Jahresmitte 2021 mit der Umsetzung einer umfassenden Pflegereform begonnen werden soll.
Dies mit starken Schwerpunktsetzungen auf ein wertschätzendes Berufsbild, besseren Arbeits- und Rahmenbedingungen, höhere Entlohnungen und Maßnahmen im Bereich der Entbürokratisierung und einer parallel dazu laufenden Ausbildungsoffensive.
Allein der enorme Pflegekräftebedarf bis 2030 (ca. 100 000) zeigt schon, dass hier zeitgleich an vielen Schrauben gedreht werden muss und dass dafür auch die notwendigen finanziellen Mittel sichergestellt werden müssen.
Zu den gleichen Schlussfolgerungen, lediglich in einigen Teilbereichen nuancierter, kamen die Referenten und ReferentInnen Bundesrat Ernest Schwindsackl, die beiden Klubobfrauen zum Steirischen Landtag Barbara Riener und Claudia Klimt-Weithaler, die beiden Landtagsabgeordneten Klaus Zenz und Robert Reif, sowie der Grazer Stadtrat Robert Krotzer.
Alle waren sich einig: Auch ohne Pandemiebekämpfung herrscht dringender Reformbedarf.
Helmut Hausegger, Vorstandsmitglied der KAB Steiermark fügte abschließend hinzu:
„Gelingt es, mit der Pflegereform die Interessenskonflikte unter einen Hut zu bekommen und das Berufsbild der Pflege so attraktiv und interessant zu gestalten, dass Menschen diesen Beruf gerne ergreifen und fortan ausüben, dann wird es möglich sein diese Herkules-Aufgabe zu lösen.“