25 Jahre Allianz für den freien Sonntag Oberösterreich
Vor 25 Jahren, am 27. November 1997, wurde in Oberösterreich die erste Allianz für den freien Sonntag gegründet – ein gemeinnütziger und überparteilicher Zusammenschluss von Politik, Kultur, Kirchen, Gewerkschaften und Zivilgesellschaft mit dem Ziel, gemeinsam für den Erhalt des arbeitsfreien Sonntags einzustehen. In der Erklärung der Oberösterreich-Allianz von 1997 ist zu lesen: „Der arbeitsfreie Sontag stellt für alle Gruppierungen, die im kulturellen, religiösen, sportlichen, sozialen und politischen Bereich tätig sind, eine unverzichtbare Grundlage dar. Die Ausweitung der Sonntagsarbeit in gesellschaftlich nicht notwendige Bereiche bedeutet einen gravierenden Einschnitt in das Gefüge der Gesellschaft.“
Das Beispiel Oberösterreichs machte österreichweit Schule: Alle österreichischen Landesregierungen nahmen den arbeitsfreien Sonntag in die Verfassung auf. Im Jahr 2001 kam es zur Gründung der österreichischen Allianz für den freien Sonntag. Die Idee einer gesellschaftlichen Allianz zur Erhaltung bzw. zur Wiedererlangung des arbeitsfreien Sonntags ging schon bald über die Grenzen Österreichs hinaus, sodass es mittlerweile in Deutschland, Polen und der Slowakei Allianzen gibt. Am 18. Februar 2011 wurde schließlich die Europäische Sonntagsallianz gegründet. Gemeinsames Ziel ist es, öffentliches Bewusstsein für die Bedeutung des gesellschaftlichen Werts gemeinsamer freier Zeit zu schaffen. Damit soll dem Trend entgegengewirkt werden, dass alle Lebenszeit zu Arbeits- und Konsumzeit wird.
Bei der Festveranstaltung am 17. Oktober 2022 im Lentos Kunstmuseum Linz blickten die Gründungsmitglieder Bischof em. Maximilian Aichern und Betriebspfarrer em. Hans Gruber sowie AK OÖ-Präsident Andreas Stangl auf die Anfänge der Allianz in Oberösterreich zurück. In einer Interviewrunde mit Mitgliedern der Allianz Oberösterreich wurde die Bedeutung des arbeitsfreien Sonntags für Kultur, Bildung und Sport betont. Aktuelle Herausforderungen für Politik und Gesellschaft skizzierten Bischof Wilhelm Krautwaschl als kirchlicher Sprecher und Philipp Kuhlmann als gewerkschaftlicher Sprecher der Allianz Österreich. Grußworte sprachen Bischof Manfred Scheuer, Landeshauptmann Thomas Stelzer und Bürgermeister Klaus Luger. Den Festvortrag zum Thema „Entschleunigung“ hielt Fritz Reheis, Sozialwissenschaftler und Gründer der Deutschen Gesellschaft für Zeitpolitik. Durch den Abend führten Christian Öhler, Pfarrer von Bad Ischl („Ich arbeite nicht am Sonntag, sondern für den Sonntag“) und Sprecher der Allianz OÖ, und Anna Wall-Strasser, Vorsitzende der Katholischen Arbeitnehmer:innen Bewegung Österreich.
Informationen zur Allianz für den freien Sonntag Österreich:
https://www.freiersonntag.at/