Katholische Arbeitnehmer fordern neue Betreuungsmodelle für Arbeitslose
„Unterstützung gemeinsam mit Betroffenen erarbeiten“
So wie damals mit der Gründung der Waldviertler Schuhfabrik (sie ging 1994 an GEA / Heinrich Staudinger über) Neues ausprobiert wurde, so soll auch das „Reallabor“ die Möglichkeit eröffnen, neue Ideen und Zugänge zu erproben. Zum einen braucht es einen Paradigmenwechsel hin zu einer tatsächlich auf den/die Arbeitslose/n abgestimmten Betreuung, unterstreicht die KABÖ zu dem Projekt. Es müsse nicht der Mensch an die Angebote / offenen Stellen angepasst werden, sondern die Angebote an den Menschen: „Die Gründe für Schwierigkeiten am Arbeitsmarkt sind vielfältig wie die Menschen, die es betrifft; Arbeitslosigkeit macht Menschen zu Außenseiter:innen, lässt sie wirtschaftlich und seelisch verarmen. Die Folgen sind für die ganze Gesellschaft spürbar und teuer; denn trotz allem ist jeder Mensch wertvoll und in der Lage, einen Beitrag zu Wirtschaft und Gesellschaft zu leisten. Dafür braucht es neue Wege. Gemeinsam mit den Betroffenen muss erarbeitet werden, welche Unterstützungsangebote sie zur Erreichung ihrer Ziele benötigen. Auch gilt es, regionale Bedürfnisse laufend einzubeziehen und gemeinsame Lösungen zu entwickeln; Gemeinden und regionale Unternehmen werden als Partner gesehen.“
Das Werkzeug „Reallabor“ ist von der EU entwickelt worden. Für innovative Projekte kann dabei für eine begrenzte Zeit, beispielsweise für 3 Jahre, von der Einhaltung von manchen Regelungen und gesetzlichen Bestimmungen dispensiert werden; gleichzeitig können sie zeigen, wie Innovationen in Zukunft geregelt werden sollten. Sozialwirtschaftliche Unternehmen des Waldviertels und des Westlichen Weinviertels sowie weitere Initiativen haben sich nun zu einer „Reallabor-Plattform“ zusammengeschlossen. Einen Anstoß gab das Symposion „Wege zur sozialen Teilhabe“ im Juni 2022 in St. Pölten. Eine Gruppe von Praktiker:innen und Wissenschaftler:innen arbeitet seither an einem Modell zu „dringenden sozialen und arbeitsmarkpolitischen Fragen“ der Region, teilt die KABÖ mit. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet und evaluiert.
Links: Broschüre Reallabor Waldviertel Weinviertel West
Karl Immervoll / Geschichte der Waldviertler Schuhfabrik
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