KABÖ: Aufruf für Demokratie und eine offene Gesellschaft
„Wir empfehlen die Christliche Soziallehre als Kompass für die heurigen Wahlen zum Europäischen Parlament und zum Nationalrat“, sagt die Theologin und KABÖ-Bundesvorsitzende Anna Wall-Strasser, „Wir halten es für wichtig und nötig, Demokratie und eine offene Gesellschaft zu stärken. Die Prinzipien und Aussagen der Sozialehre sind für Katholik:innen eine verlässliche Navigationshilfe durch die Programme und Angebote der politischen Parteien und aktueller denn je.“ In Hinblick auf die Wahlen zum Europäischen Parlament erinnert Wall-Strasser an das Ökumenische Sozialwort: „Die (…) Leitideen von Solidarität, Subsidiarität und Gemeinwohl müssen die Gesetzgebung bestimmen und in der konkreten Politik der Europäischen Union und ihrer Mitgliedsstaaten umgesetzt werden.“ (Sozialwort, 155)
Die KABÖ hat einen Flyer mit wichtigen Aussagen zu den zentralen Themenfeldern Soziale Ungleichheit, Klima, Migration sowie Frieden und Gewaltfreiheit zur Verfügung gestellt und will damit zur vertieften Auseinandersetzung auf Basis der kirchlichen Soziallehre einladen. Die Christliche Soziallehre fordert laut KABÖ u.a.:
- die Beseitigung von sozialer Ungleichheit und Ausschließung, die Option für die Armen und den Einsatz für soziale Gerechtigkeit
- die Arbeit für Frieden, Abrüstung und vorrangige Option für aktive Gewaltfreiheit
- die Anerkennung der Rechte von Migrant:innen und die Kritik an jeder fremdenfeindlichen Mentalität
- die Sorge für eine „Kultur der Begegnung“ und ein Zusammenleben in kultureller, sprachlicher und religiöser Vielfalt
- den Schutz von Mitwelt und Klima sowie die Kritik der Leugnung des menschengemachten Klimawandels
- die Verteidigung der universalen Menschenrechte
„Die Christliche Soziallehre steht auf dem Boden des Evangeliums und ist nicht immer bequem“, so KABÖ-Bundesseelsorger Karl Immervoll. „Nehmen wir das Beispiel Migration. Dazu sagt die Enzyklika Fratelli tutti, dass eine Verbesserung der Lebensbedingungen in den Herkunftsländern zentral ist und zwar durch eine gerechte internationale Wirtschaftsordnung! Es heißt darin aber auch: `Solange es jedoch keine wirklichen Fortschritte in diese Richtung gibt, ist es unsere Pflicht, das Recht eines jeden Menschen zu respektieren, einen Ort zu finden, an dem er nicht nur seinen Grundbedürfnissen und denen seiner Familie nachkommen, sondern sich auch als Person voll verwirklichen kann.´“
Ferdinand Kaineder, Präsident der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), ist einer der Unterstützer des KABÖ-Aufrufs für Demokratie und eine offene Gesellschaft und sagt: „Das KA-Zukunftsmanifest, das wir anlässlich von 75 Jahren KAÖ als Orientierung formuliert haben, betont, dass Politik die Fähigkeit verlangt, intensive Diskussionen und Verhandlungen zu führen und kompromissfähig zu sein. Das ist anstrengend, aber genau dieser Anstrengung müssen wir uns als Wählerinnen und Wähler stellen. Lassen wir uns nicht von diesen sogenannten 'einfachen Antworten´ verführen. Ungeschminkt hinschauen, einer breiten Bewertung unterziehen und daraus wählen gehen."
Bisherige Unterstützer:innen des „Aufrufs für Demokratie und eine offene Gesellschaft“ sind (in alphabetischer Reihenfolge):
Josef Christian Aigner, Univ. Prof. i.R. für Psychoanalytische Pädagogik und Psychosoziale Arbeit, Universität Innsbruck
Markus Beranek, Dr., Leiter des Pastoralamts der Erzdiözese Wien
Jörg Flecker, Univ.-Prof., Institut für Soziologie, Universität Wien
Ernst Fürlinger, PD Mag. Dr. theol., Plattform für Nachhaltige Entwicklung (SDGs),
Universität für Weiterbildung Krems, Mitinitiator „Aufruf für Demokratie und eine offene Gesellschaft“
P. Christian Haidinger OSB, Abt Emeritus, Stift Altenburg
Rafael Haigermoser, Vorsitzender Kath. Jugend Österreich
P. Dr. Franz Helm SVD, Missionshaus St. Gabriel, Steyler Missionar
Sr. Dr. Anneliese Herzig MSsR
Ferdinand Kaineder, Präsident der Katholischen Aktion Österreich
Andrea Lehner-Hartmann, Univ. Prof.in, Dekanin der Katholisch-Theologischen Fakultät, Universität Wien
Sr. Dr. Beatrix Mayrhofer, Provinzoberin der Schulschwestern Österreich
Willi Mernyi, Bundesgeschäftsführer des ÖGB und Vorsitzender des Mauthausen Komitee Österreich
Wolfgang Palaver, Univ. Prof. i.R. für Christliche Soziallehre, Universität Innsbruck
P. Nikolaus Poch, Abt des Schottenstifts in Wien
Regina Polak, Vorständin Institut für Praktische Theologie, Katholisch-Theologische Fakultät, Universität Wien
Hans-Peter Premur, Bischofsvikar, Diözese Gurk-Klagenfurt
Michaela Johanna Quast-Neulinger, Ass. Prof., Institut für Systematische Theologie, Universität Innsbruck
P. Alois Riedlsperger SJ, Sozialethiker
Angelika Ritter-Grepl, Vorsitzende Kath. Frauenbewegung Österreichs
Thomas Roithner, Friedensforscher, Privatdozent für Politikwissenschaft, Internationaler Versöhnungsbund – österreichischer Zweig
Sieglinde Rosenberger, Mitinitiatorin "Für Demokratie und Rechtsstaat – keine Regierung mit der FPÖ!” und "JaDemokratie", Univ. Prof.in i.R., Institut für Politikwissenschaft, Uni Wien
Johann Schelkshorn, Vorstand des Instituts für interkulturelle Religionsphilosophie, Universität Wien
Stephan Schulmeister, Ökonom, Initiator des Bündnisses „Demokratie und Respekt“ und des Sozialstaats-Volksbegehrens (2002)
Emmerich Tálos, Univ. Prof. i.R., Institut für Politikwissenschaft bzw. Staatswissenschaft der Universität Wien, Mitinitiator Sozialstaats-Volksbegehren
Nora Tödtling-Musenbichler, Präsidentin der Caritas Österreich
Jan-Heiner Tück, Univ.-Prof. Dr., Vorstand des Fachbereichs Dogmatik und Dogmengeschichte; stv. Vorstand des Instituts für Systematische Theologie und Ethik, Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Wien
Paul Michael Zulehner, Univ.-Prof. Em., Institut für Praktische Theologie, Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Wien
Rückfragehinweis für die Medien:
Gabriele Kienesberger, Tel. +43-664-6217198
gabriele.kienesberger@kaoe.at
KABÖ-Initiative zu den Wahlen 2024