Einblicke in die unterschiedlichen Forschungs-Schwerpunkte von Religionswissenschaft und Theologie ermöglichte gestern der 8. KAB+Nachmittagsdialog in Graz-Andritz mit der Grazer Univ. Prof. DDr. Theresia Heimerl: Während sich die Theologen mehr auf die inneren Gegebenheiten einer Konfession konzentrieren, richtet sich das Forschungsinteresse der Religionswissenschaftler mehr von außen auf die verschiedenen Religionen in der Gesellschaft, wobei Frau Heimerl auch als promovierte Fachtheologin zu Publikumsanfragen aus dem katholischen Bereich Stellung beziehen konnte. Für die z.B. von manchen Frauen gewünschte Priesterinnen-Weihe machte sie wenig Hoffnung: Der vom katholischen Lehramt seit Jahrhunderten festgeschriebene Wesens-Unterschied von Mann und Frau stehe diesem Wunsch deutlich entgegen – so gesehen erwarte sie auch vom neu gewählten Papst Leo XIV. keine Richtungsänderung...
Diskussionsleiter Johannes Labner erinnerte in diesem Zusammenhang auch das Buch „Die Täuschung“ des Bonner Kirchenrechtlers Norbert Lüdecke, der vom übertriebenen Hoffnung des „Synodalen Weg“ in Deutschland warnte – andererseits mit dem SPIEGEL-Bestseller „Unter Heiden – Warum ich trotzdem Christ bleibe“ des Journalisten Tobias Haberl ein ermutigendes Bekenntnis zum christlichen Engagement in Kirche und Gesellschaft vorliege.