Übergänge. Von der Diktatur zur Demokratie (und wieder zurück?)
Symposium zu 80 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg & Neubeginn
„Und hier würde man zeigen können: […] Besetzung, Ordnung und Friede, Schluß mit dem Terror der Nazis. Hier würde man demonstrieren können: demokratische Anfänge, neue Leute in den Behörden, Wiederaufbau.“ Stefan Heym, NS-Flüchtling und alliierter Befreier
„Was passiert mit einer Gesellschaft in der Übergangsphase nach dem Krieg?“ Claudia Kuretsidis-Haider, Historikerin
Der Frage, wie man eine von Diktatur, Krieg und Verwerfungen geprägte Gesellschaft wieder auf einen demokratischen Weg bringen kann, gehen wir bei diesem interdisziplinären Symposium im Grazer Minoritenzentrum vielstimmig nach. Angesichts der aktuellen Bedrohungen der - unserer! - Demokratie ist dies beileibe keine selbstgenügsame Rückschau auf 80 Jahre Kriegsende oder ein "historisierendes" Ritual, sondern eine Frage von brennender Aktualität. Herzliche Einladung!
11:00 bis 13:00 Uhr Panel 1: Theorie & Grand Narratives
Juristische und gesellschaftspolitische Aspekte der Entnazifizierung in Österreich
Claudia Kuretsidis-Haider (Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands, Wien)
US-amerikanisches 'Nation Building' und Wiederaufbau nach dem Krieg: Der Marshall-Plan in Österreich Günter Bischof (New Orleans)
Von der Schuld zum Opfer-Mythos
Helmut Konrad (Graz)
Demokratie des Missmuts. Vom Niedergang des Nachkriegsoptimismus
Peter Strasser (Graz)
Chair: Florian Traussnig
Ort: Kleiner Minoritensaal
Snacks & Kaffeepause
14:00 – 15:30 Uhr Panel 2: Case Studies & Einblicke
Der Fall Aachen 1944/45: Zwei Exilsoldaten an der besatzungspolitischen Nahtstelle zwischen Diktatur und Demokratie
Florian Traussnig (Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung & Bildungsforum M., Graz)
Die Rolle der Kirchen hin zur Demokratie - eine Überraschung?
Werner Anzenberger (Kammer für Arbeiter und Angestellte, Graz)
Roter Stern über Graz: Herausforderungen der Zeitenwende im Mai 1945
Barbara Stelzl-Marx (Ludwig-Boltzmann-Institut für Kriegsfolgenforschung & Uni Graz)
Chair: Martin Hochegger
Ort: Arkadensaal (Kleiner Minoritensaal)
Kaffeepause
16:00 – 17:00 Talk:Täterschaft und Verdrängung
Begrüßung:Walter Prügger, Kathrin Karloff, Johannes Rauchenberger
Wieviel Verdrängung braucht eine Täter- und Täterinnengesellschaft?
Adelheid Kastner (Kepler Universitätsklinikum Linz) & Manfred Prisching (Graz)
Moderation: Christian Weniger (Kleine Zeitung)
Ort: Großer Minoritensaal
Eintritt € 15,00 (Zutritt zu einem oder allen Programmpunkten), Studierende kostenfrei. Anmeldung ist erforderlich!