Einblicke in die unterschiedlichen Forschungs-Schwerpunkte von Religionswissenschaft und Theologie ermöglichte gestern der 8. KAB+Nachmittagsdialog in Graz-Andritz mit der Grazer Univ. Prof. DDr. Theresia Heimerl: Während sich die Theologen mehr auf die inneren Gegebenheiten einer Konfession konzentrieren, richtet sich das Forschungsinteresse der Religionswissenschaftler mehr von außen auf die verschiedenen Religionen in der Gesellschaft, wobei Frau Heimerl auch als promovierte Fachtheologin zu Publikumsanfragen aus dem katholischen Bereich Stellung beziehen konnte. Für die z.B. von manchen Frauen gewünschte Priesterinnen-Weihe machte sie wenig Hoffnung: Der vom katholischen Lehramt seit Jahrhunderten festgeschriebene Wesens-Unterschied von Mann und Frau stehe diesem Wunsch deutlich entgegen – so gesehen erwarte sie auch vom neu gewählten Papst Leo XIV. keine Richtungsänderung...
Diskussionsleiter Johannes Labner erinnerte in diesem Zusammenhang auch das Buch „Die Täuschung“ des Bonner Kirchenrechtlers Norbert Lüdecke, der vom übertriebenen Hoffnung des „Synodalen Weg“ in Deutschland warnte – andererseits mit dem SPIEGEL-Bestseller „Unter Heiden – Warum ich trotzdem Christ bleibe“ des Journalisten Tobias Haberl ein ermutigendes Bekenntnis zum christlichen Engagement in Kirche und Gesellschaft vorliege.
Im Gespräch mit Friedensbewegten und Klima-Engagierten waren kürzlich auch Vorstandsmitglieder der KAB Steiermark bei der Konferenz des Netzwerks für Friedensforschung und Konfliktbearbeitung in Österreich (NEFKÖ) im Afro-Asiatischen Institut in Graz: Arno Niesner leitete den Workshop „Demokratie gemeinsam stärken für Klimaschutz und Friedensförderung“, Hannes Labner lud mit Verweis auf die päpstlichen Aussagen von Papst Franziskus zu Friede und Schöpfungsverantwortung ein, verstärkt auch den Dialog mit christlich engagierten Gruppen zu suchen.
Die Katholische Arbeitnehmer:innen Bewegung Österreich trauert um Franziskus, um einen Papst,
der die Option für die Armen stets in den Vordergrund stellte,
der alle Menschen in die Gemeinschaft holen wollte,
daher wiederholt an die Ränder der Gesellschaft ging,
um gerade den Ausgeschlossenen zu begegnen,
den Flüchtlingen, Obdachlosen, Gefangenen, Arbeitslosen, ...
Wir trauern um einen Mann, der uns Vorbild und Wegbegleiter war,
der eine Wirtschaft einforderte, die dem Menschen dient.
2023 sagte Franziskus vor einer Gruppe von Unternehmer:innen,
der größte Wert der Arbeit komme von Menschen und nicht von Maschinen.
Er sagte auch, dass Unternehmer:innen durch die Schaffung von Arbeitsplätzen,
insbesondere für junge Menschen, zum Gemeinwohl beitragen können.
Franziskus sprach ein klares Nein zum Götzendienst des Geldes,
ein Nein zu einem Geld, das regiert statt zu dienen
und ein Nein zur sozialen Ungleichheit.
Gleichzeitig und ebenso deutlich formulierte er ein Ja
zur Geschwisterlichkeit aller Menschen, zum Frieden
und zu einer Sorge um unsere Schöpfung, deren Teil wir Menschen sind.
Am 1. Mai 2025 findet anlässlich des Heiligen Jahres in Rom ein spezieller Schwerpunkt für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, das „Jubiläum der Arbeiter“, statt. Aus diesem Anlass gestalten die Katholische Arbeitnehmer:innebewegung Steiermark und der Fonds für Arbeit und Bildung der Diözese Graz - Seckau den Abendgottesdienst in der Grazer Franziskanerkirche – sie ist eine der steirischen „Hoffnungskirchen“ des Heiligen Jahres – mit.
Wir laden sehr herzlich zum Mitfeiern dieses Gottesdienstes ein:
Mittwoch, 30. April 2025, um 16.00 Uhr in der Franziskanerkirche Graz Franziskanerplatz 14, 8010 Graz
Rückblick auf Jahrzehnte aktiver Mitgestaltung in der Spitzenpolitik, aber auch Zuversicht, was die Bewältigung der vielen gesellschaftlichen Herausforderungen im eigenen Land und global gesehen betrifft, vermittelte gestern Nachmittag der 7. KAB+Nachmittagsdialog mit dem ehemaligen Landeshauptmann der Steiermark Hermann Schützenhöfer.
Zum 80. Todestag des KAJ-Aktivisten und später von der Kirche zum Seligen erhobenen Marcel Callo fand am 22. März neben der Gedenkveranstaltung im „Haus der Erinnerung“ in St. Georgen an der Gusen und dem abschließenden Gottesdienst in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen auch am Vormittag eine thematische Führung mit Rudolf Haunschmied vom Gedenkkomitee Gusen statt, die den Leidenswegs des französischen Fremdarbeiters im der damaligen SS-Tötungsmaschinerie den Teilnehmern beklemmend bewusst machte.